Freie Fahrt auf dem Radweg von Nienhagen bis zur Kreisgrenze Börde

radweg von nienhagen bis zur kreisgrenze börde

Für viele Nienhagener hat sich am 14. August ein Herzenswunsch erfüllt: Südlich und parallel zu der schwerlastgeprüften Kreisstraße 1318 ist nach nicht einmal fünfmonatiger Bauzeit der neue Radweg in Richtung Bundesstraße 81 fertiggestellt. Mit dem Schnitt durch das symbolische Band gaben Infrastruktur-Staatssekretär Sven Haller und Landrat Thomas Balcerowski gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Thomas Krüger, der Radverkehrskoordinatorin des Landkreises Börde Marlen Lekschas sowie Bürgermeisterin Ute Pesselt und Simone Schuldt den 2,50 Meter breiten Asphaltweg in Richtung Gröningen frei. „Er schließt die Radweglücke zwischen den Landkreisen Harz und Börde und ist ein wichtiger Meilenschritt des künftigen regionalen Boderadweges“, hob Thomas Balcerowski hervor.  Dessen Trasse soll unter anderem über den Radweg Gröningen-Nienhagen verlaufen. Der Boderadweg entsteht als landkreisübergreifende Verbindung der Landkreise Harz, Börde und Salzland.

Der Landrat dankte Bund und Land für deren großzügige Förderung. Immerhin stammen 90 Prozent der Gesamtbaukosten von etwa 595 000 Euro aus dem Förderprogramm „Stadt und Land“. Das sei gut investiertes Geld, weil „dieser neue Radweg maßgeblich die Attraktivität des Radverkehrs erhöht“. Durch die straßenbegleitende Verkehrsführung steige die Verkehrssicherheit sowohl für Radfahrer als für den motorisierten Straßenverkehr. Balcerowski übergab an Staatssekretär Haller einen  Wunschzettel mit weiteren Radweg-Projekten des Landkreises Harz, um sein Versprechen einhalten zu können, 2027 vom Huy bis zum Brocken auf Radwegen zu fahren.

Für den 500 Meter langen Asphaltweg - auf dem können Fahrräder jetzt sicher in beide Richtungen zwischen den Landkreisen Harz und Börde fahren - war erst am 4. April mit dem symbolischen Spatenstich der offizielle Baustart. Für die parallel zur Kreisstraße 1318 verlaufende Trasse wurden nach Angaben von Planer Lars Deuter aus Quedlinburg rund 300 Tonnen Asphalt in einer Trag- und einer feinkörnigen Deckschicht eingebaut. Der Straßenentwässerungsgraben wurde auf der gesamten Länge neuprofiliert und der vorhandene Rechteckdurchlass zur Holtemme verlängert. Hergestellt wurden zudem Bankette und Entwässerungseinrichtungen. Am Ortseingang entstand von Nienhagen eine Querungshilfe.

„Der Radweg-Lückenschluss ist ein tolles Projekt und wurde in der neuen Sachsen-Anhalt-Geschwindigkeit Realität“, betonte Sven Haller. So wolle Sachsen-Anhalt den Radverkehr zügig voranzubringen. Dafür stellen Bund und Land nach Worten des Staatssekretärs bis Ende 2028 insgesamt 67,8 Millionen Euro bereit. Von aktuell 43 Maßnahmen mit einer Gesamtlänge von 60 Kilometern seien mit der Freigabe in Nienhagen nunmehr die ersten zwölf Projekte umgesetzt. Parallel entstehen 1 200 neue Radstellplätze, so Sven Haller.

Marlen Lekschas, sie koordiniert beim Landkreis Börde den Radverkehr, erklärte: „Der neue Radweg verbindet beide Landkreise miteinander. Schließlich können Radwege als gelebte Kultur nicht einfach an den Kreisgrenzen aufhören.“ Sie kündigte zudem für den 26. August die Freigabe des ersten  Bauabschnittes des sogenannten „Ferkeltaxenradweges“ an. Der Festakt beginnt um 11 Uhr am Zubringerfeldweg „Hakenstedter Straße“. Zur Eröffnung sind Vertreter von Bund, Land und Landkreis sowie die Bürgermeister von Eilsleben und Hakenstedt und Koordinatoren der Bürgerinitiative Ferkeltaxenradweg anwesend. Als Panoramaradweg entsteht dieser in insgesamt sechs Bauabschnitten auf der ehemaligen Bahnstrecke von Eilsleben nach Haldensleben.

Hintergrund: Die Kreisstraße 1318 verbindet die beiden Ortschaften Nienhagen und Gröningen und wird dabei etwa 1,5 km südöstlich der Ortslage Nienhagen von der Bundesstraße 81 (B 81) gekreuzt. Durch die in Nienhagen ortsansässigen Speditionen wird die K 1318 zwischen Nienhagen und der B 81 stark von Schwerlastverkehr frequentiert. Da lediglich der straßenbegleitende Radweg im Landkreis Börde vorhanden war, stellte der letzte Abschnitt im Landkreis Harz aufgrund des Schwerlastverkehrs und der geringen Fahrbahnbreite eine erhebliche Beeinträchtigung und Behinderung für den Radverkehr dar. Mit dem jetzt vollzogenen Lückenschlusses im Landkreis Harz wird dieser verkehrsgefährdenden Situation entgegengewirkt. Mit dem Neubau des straßenbegleitenden Radweges entstand eine direkte, sichere und lückenlose Verbindung für den Radverkehr zwischen dem Landkreis Harz und dem Landkreis Börde.