Havarie mit Schwefelsäure führt zu Fischsterben in der Ilse

havarie ilsenburg 4

Nach der Havarie, bei der gestern gegen 8.30 Uhr in einem Unternehmen in Ilsenburg 30 bis 50 Liter Schwefelsäure über die Kanalisation in die Ilse gelangten, hält der Landkreis an dem Gefahrenhinweis fest: Bis zum Sonntag sollte man rein vorsorglich zwischen dem Veckenstedter Weg in Ilsenburg und dem Ortseingang Veckenstedt weder in die Ilse gehen noch in dem Fluss baden, rät das Harzer Umweltamt.

Gestern hatte der Gewässerkundliche Landesdienst gemeinsam mit dem Umweltamt des Landkreises mehrere Wasserproben entnommen. Bislang gibt es keine Ergebnisse - sie sollen frühestens Mitte nächster Woche vorliegen. Bei Vor-Ort-Messungen am gestrigen Nachmittag stellte die Untere Wasserbehörde jedoch keine Auffälligkeiten mehr fest. Außerdem wurden tote Fische für weitere Untersuchungen entnommen.

Aktuell sind Mitarbeiter des Umweltamtes in Ilsenburg und untersuchen das Havarie-Gelände. Zur Stunde werden die toten Fische von Mitarbeitern des Ilsenburger Unternehmens abgefischt und im Anschluss von der Firma Secanim fachgerecht entsorgt.

Die Schwefelsäure-Havarie hat gestern auf einer Länge von etwa vier Kilometern zu einem Fischsterben in der Ilse geführt, dem sämtliche dort lebenden Fische wie Forelle, Rotfeder oder Bachneunauge zum Opfer fielen. Heutige Schätzungen rechnen mit mehreren hundert toten Fischen. „Für die Ilse war die Schwefelsäure in diesem Abschnitt tödlich: Wir gehen davon aus, dass auch der Makrozoobenthos – dazu gehören alle wirbellose Tiere wie Köcherfliegenlarven oder Eintagsfliegenlarven, die auf der Gewässersohle leben - in diesem Abschnitt der Ilse geschädigt ist“, bedauert Denny Sander, der beim Landkreis Harz das Sachgebiet Wasser leitet.

Eine Gefahr besteht aktuell nicht mehr. „Glück im Unglück war die hohe Wassermenge in der Ilse zum Zeitpunkt der Havarie von 169 Liter pro Sekunde“, weiß Sander. Das habe dazu geführt, dass sich die in den Fluss gelangte Schwefelsäure stromabwärts weiter verdünnt und damit neutralisiert hat.

Unterdessen läuft die Ursachenermittlung auf Hochtouren. Die Polizei ermittelt.