Pressemitteilungen des Landkreises Harz

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Landkreis Harz will den Frauenanteil in der Politik erhöhen

Der Landkreis Harz gehört zu den zehn Modellregionen beim bundesweiten „Aktionsprogramm Kommune – Mehr Frauen in die Politik“. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und von der „Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.“ (EAF Berlin) in Kooperation mit dem Deutschen LandFrauenverband e.V. (dlv) durchgeführt.

Noch immer sind Frauen in der Kommunalpolitik deutlich unterrepräsentiert. Der Landkreis Harz will das ändern und den Frauenanteil mit der Teilnahme am „Aktionsprogramm Kommune – Frauen in die  Politik!“ deutlich erhöhen. Bis Ende 2024 werden zusammen mit dem Projektteam Förder- und Vernetzungsaktivitäten umgesetzt, ein überparteiliches und überregionales Mentoring-Programm sowie Beratungsformate und Vernetzungstreffen angeboten. Ab Juni wird das Projektteam die Arbeit  aufnehmen.

Mit nur durchschnittlich 28 Prozent sind Frauen in den kommunalen Vertretungen noch immer deutlich unterrepräsentiert. Bei den Landrätinnen liegt der Anteil sogar nur bei 9,5 Prozent und nur jedes zehnte Rathaus wird von einer Bürgermeisterin geführt.

Im Kreistag des Landkreises Harz beträgt der Frauenanteil gerade einmal 13 Prozent. In den Städte- und Gemeinderäten sind Frauen unterschiedlich stark vertreten: Der Frauenanteil reicht von 4 bis 32 Prozent vertreten.

Die Koordinierung und Durchführung des Programms übernimmt Elke Selke. Als Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Harz arbeitet sie dabei eng mit den Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden im Landkreis Harz zusammen. Bis Juni wird eine Steuerungsgruppe gebildet. Diese
erarbeitet einen regionalen Aktionsfahrplan und koordiniert die Aktivitäten vor Ort.

Hintergrund:

Zu den Modellregionen gehören in Sachsen-Anhalt neben dem Landkreis Harz, die Landkreise Jerichower Land und Börde sowie die Stadt Dessau-Roßlau, der Landkreis Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), der Kreis Ostholstein (Schleswig-Holstein), drei Samtgemeinden der
Hadler-Region (Niedersachsen), die Landkreise Cloppenburg und Vechta (Niedersachsen), der Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen), der Landkreis Waldeck Frankenberg (Hessen), der Landkreis Schweinfurt (Bayern) sowie die Landkreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Meißen sowie Mittelsachsen (Sachsen).

Das Aktionsprogramm „Kommune – Frauen in die Politik!“ verbindet Motivation und Stärkung sowie bedarfsgerechte Unterstützung interessierter Kandidatinnen und bereits aktiver Politikerinnen, etwa über ein Mentoring-Programm mit Workshops oder Trainings.  Die ausgewählten Modellregionen
profitieren außerdem von diversen Förder- und Vernetzungsaktivitäten in der Region. Für die  Umsetzung der Maßnahmen erhalten die beteiligten Regionen außerdem einen finanziellen Zuschuss.

Das Aktionsprogramm möchte langfristig nicht nur den Anteil von Frauen in den Stadt- und Gemeinderäten sowie Kreistagen und kommunalen Spitzenposten erhöhen, sondern auch strukturelle Veränderungen anstoßen, die sich positiv auf die Teilhabe von Frauen, die Akzeptanz und die Attraktivität von Kommunalpolitik auswirken. Die Regionen entscheiden dabei selbst, wo sie Schwerpunkte legen: So können beispielsweise Sitzungszeiten auf die Teilnahmemöglichkeiten für Eltern, Pflegende und Berufstätige hin geprüft und angepasst werden, Aufwandsentschädigungen neu verhandelt oder die Gesprächs- und Diskussionskultur für Frauen und jüngere Menschen ansprechender gestaltet werden.

Ein Schwerpunkt des Programms liegt auf ländlichen Regionen. Frauen sind dort in der Regel stärker unterrepräsentiert als in Großstädten, so dass die Hürden für das Engagement in der Kommunalpolitik noch höher sind.

Die EAF Berlin und der dlv beraten, begleiten und unterstützen die Regionen durchgehend bei der Umsetzung ihrer Aktivitäten. Weitere Unterstützung erhält das Programm von den drei kommunalen Spitzenverbänden – dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, dem Deutschen Städtetag – und von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsbeauftragter.