Aus Lungenklinik wird „Gesundheitshaus“
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne übergibt 6,5 Millionen Euro in Ballenstedt
Neues Leben für die ehemalige Lungenklinik in Ballenstedt: Vom Land Sachsen-Anhalt gibt es 6,5 Millionen für die Strukturanpassung der medizinischen Versorgung im Harz. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne überreichte in Ballenstedt den entsprechenden Zuwendungsbescheid an die Evangelische Stiftung Neinstedt, die Eigentümerin des Gebäudes. Mit dem Geld aus dem Corona-Sondervermögen sollen die ehemaligen Krankenhausgebäude umgebaut werden, so dass unter anderem ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), gesundheitsrelevante Betriebe und ein Angebot für Betreutes Wohnen angesiedelt werden können.
„Unser Land mit seinen vielen ländlichen Gebieten braucht zukunftsweisende Ansätze und eine flexible Organisation im Bereich der Gesundheitsversorgung. Einige innovative Projekte sind heute schon Realität, andere kommen hinzu – so auch hier in Ballenstedt. Ich freue mich, dass die Bürgerinnen und Bürger wieder eine medizinische Anlaufstelle bekommen, die nach jetzigem Bauvorhaben vielfältiger sein wird als die ehemalige Lungenklinik“, sagte Ministerin Grimm-Benne bei der Übergabe.
Stephan Zwick, kaufmännischer Vorstand der Evangelischen Stiftung Neinstedt, ergänzt: „Durch die Einrichtung des „Diakoniezentrums Ballenstedt“ in den Räumen des Gebäudes in der Robert-Koch-Straße wird die Gesundheitsregion Ballenstedt gestärkt und gewinnt einen neuen Mittelpunkt. Die Stiftung ist froh, an dieser Stelle ihre regionale Verantwortung wahrnehmen zu können und die soziale Infrastruktur zu stärken. Gemeinsam mit allen Partnern aus Planung, Bau und Verwaltung ist nun die große Herausforderung, das Projekt bis Ende 2026 erfolgreich abzuschließen.“
Die Lungenklinik Ballenstedt/Harz GmbH beantragte 2023 Insolvenz, der Betrieb des Krankenhauses wurde zum 31. Dezember 2023 eingestellt. Das ehemalige Krankenhausgebäude umfasst die Häuser A, B und C mit einer Gesamtfläche von über 6.000 Quadratmetern. Nach baulichen Veränderungen sollen die Räumlichkeiten als „Gesundheitshaus“ genutzt und vermietet werden. Um die ambulante medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Region sicherzustellen, soll sich als Ankermieter ein kommunales MVZ mit dazugehörigen Arztpraxen im ehemaligen Haus A ansiedeln. Laut den Plänen sollen in die anderen Bereiche zum Beispiel eine Apotheke, ein Hospiz, Tagespflege, Tagesförderung, Ärzte und medizinische Dienstleister in das Gebäude B einziehen. Im ehemaligen Haus C wird die Großküche im Erdgeschoss wieder reaktiviert. Das angrenzende Café bildet den Kommunikationspunkt des Zentrums. Die Obergeschosse des ehemaligen Bettenhauses werden zum betreuten Wohnen umgebaut. Die im Dachgeschoss befindliche Büroetage bleibt erhalten.
(Beitrag des Sozial- und Gesundheitsministeriums Sachsen-Anhalt)
Foto: Tosca Zadow