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Bauernverband übergibt Erntekorb

Der Bauernverband Nordharz e.V. hat an Landrat Thomas Balcerowski zum Ende der Erntezeit den traditionellen Erntekorb mit Lebensmitteln aus der Region überreicht. Dieser sei auch ein Zeichen der engen Verbundenheit des Landkreises Harz mit der Landwirtschaft, erklärte Geschäftsführerin Diana Borchert. Beim gemeinsamen Gespräch zogen Uwe Thielecke und Karsten Zein vom Vorstand sowie die Vizepräsidentin Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V. Susann Thielecke eine gemischte Bilanz für das Landwirtschaftsjahr 2025. Landrat Balcerowski dankte den Landwirten für ihre Arbeit: „Diese ist unerlässlich für die Versorgung der Bevölkerung.“

Beim Getreide zeigt die Düngeverordnung negative Auswirkungen auf die Qualität. „Die Preiserlöse decken bei Getreide, Raps und Erbsen nicht die hohen Produktionskosten.“ Zudem sinke durch den Rückgang der Tierhaltung im Landkreis Harz der Anbau von Wintergerste massiv, beklagte Borchert. Und während der Rapserdfloh zu Einbußen beim Raps führte, rechnen die Bauern mit einem guten durchschnittlichen Ertrag bei den Zuckerrüben. Auch bei der noch laufenden Maisernte sei ein guter Ertrag zu erwarten. Das benötigte Futter steht somit ausreichend zur Verfügung und notwendige Futterreserven können angelegt werden. Die begonnene Kartoffelernte lässt derzeit einen mäßigen Ertrag erwarten.

Bei den Tierhaltern decken teilweise die Erlöse nicht mehr die Kosten. Bei der Schweinehaltung sind die Preise vor dem anstehenden Weihnachtsgeschäft auch durch den Höhenflug des Futtergetreidepreise unter Druck. „Dringend notwendige Investitionen werden aufgeschoben“, bedauert Karsten Zein. Und bei den Milchbauern deckt der erhöhte Abnahmepreis dennoch nicht die laufenden Kosten. „In der Folge liegen Stallum- und -neubauten generell auf Eis“.

Und Uwe Thielecke beobachtet, dass in der Bevölkerung das Verständnis für die Landwirtschaft sowie die Ernte- und Feldarbeit immer weiter abnimmt. „Der Unterschied zwischen Stadt und Land wird immer größer“, sagt er. Positiv wertete der Vorsitzende des Bauernverbandes Nordharz e.V., dass wesentliche Forderungen des Berufstandes, etwa die Wiedereinführung des Agrardiesels, nach den Bauernprotesten zum Tragen gekommen sind. Er kündigte zudem an, dass die Anhebung des Mindestlohnes zum verringerten oder gar keinem Anbau arbeitsintensiver Sonderkulturen, wie etwa Obst, Gemüse und Heil- und Gewürzpflanzen, führen werde.

Weitere Gesprächsthemen waren der Klimawandel, die Umsetzung der Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft im Landkreis Harz sowie die Energiewende in der Kombination aus Photovoltaik, Windkraft und erneuerbaren Energien. „Gemeinsam können wir so die Energiewende vorantreiben, ohne die einzigartigen landschaftlichen Qualitäten und die wertvollen landwirtschaftlichen Nutzflächen unserer Region Harz zu gefährden“, sagte Landrat Balcerowski. Schließlich trage man gemeinsam Verantwortung, den Menschen im Landkreis Harz nicht nur ein wirtschaftlich gutes, sondern auch ein lebenswertes Umfeld in deren Heimat zu gestalten.

Über den Erntekorb freute sich Cathleen Brand von der Caritas. Die Regionalstellenleiterin in Halberstadt nahm ihn aus den Händen von Diana Borchert in Empfang. Die frischen Zutaten werden in der angeschlossenen Küche zu einer herzhaften Mahlzeit verarbeitet und an die Gäste der Wärmestube ausgeben. Dort sind nach Worten Brands rund 3 400 Gäste eingetragen.

Fotos: Landkreis Harz/ Pressestelle