Land fördert zusätzliches Schulgebäude der Lakomy-Schule mit 2,7 Millionen Euro
2,7 Millionen Euro – mit dieser Summe fördert das Land Sachsen-Anhalt ein zusätzliches Schulgebäude der Reinhard-Lakomy-Schule in Halberstadt. Bildungsminister Jan Riedel hat heute unter dem Beifall der Schüler den Zuwendungsbescheid für den Umbau der Kindertagesstätte „Sputnik“ an Landrat Thomas Balcerowski überreicht. „Jetzt gibt’s keine Ausreden mehr, jetzt muss gearbeitet werden.“
Im Klartext: Mit der Förderung des Landes steht der Großteil der Finanzierung des Umbaus. Jetzt kann der Landkreis Harz die Ausführungsplanung für das rund 4,3 Millionen Euro-Bauvorhaben starten. Nach der Ausschreibung beginnen im kommenden Frühjahr die umfangreichen Bauarbeiten an dem Plattenbau aus DDR-Zeiten. Bis zum Start des Schuljahres 2027/2028 soll aus der seit Ende 2024 leerstehenden ehemaligen Kita „Sputnik“ in der Maxim-Gorki-Straße 31 ein zusätzliches Schulgebäude für die Lakomy-Schule fertig sein. Auch Energieeffizienz sei Thema, Solar und Wärmepumpe dann Standard.
Endlich gehören die Tage der äußerst angespannten Raumsituation an der Förderschule für Geistigbehinderte der Vergangenheit an, freut sich der Landrat. „Heute ist die Freude riesengroß.“ Mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt bekommen die 179 Schüler in den 21 Klassen samt der 32 Lehrer und 23 pädagogischen Mitarbeiter der Reinhard-Lakomy-Schule nach Worten von Landrat Thomas in zwei Jahren bestmögliche Lernbedingungen. „Diesen Erfolg haben wir über den Petitionsausschuss geschafft“, war Balcerowski sehr dankbar.
Die Förderschule hatte 1993 den für 80 Schüler konzipierten Neubau in der Juri-Gagarin-Straße bezogen, der im Keller sogar über ein Schwimmbad verfügte. 1997 war die Namensgebung. Immer wieder waren Platzprobleme zu lösen: Grund sind gestiegene Schülerzahlen und zu wenige Räume. Es gab einen Erweiterungsbau von zwei Klassenzimmern. Zuletzt gaben die Lehrer ihr Lehrerzimmer auf, um den Mädchen und Jungen gute Lernmöglichkeiten zu ermöglichen.
Die Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt stammen aus der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung pandemieresilienter Bau- und Ausstattungsmaßnahmen an Schulen „SCHUL(FREI)RÄUME“ und decken 85 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben des Umbaus. „Hier entsteht ein toller neuer Schulbau. Wir freuen uns, das unterstützen zu können“, erklärte Bildungsminister Riedel.
„Der Sputnik bekommt wieder eine Nutzung mit Kindern, was kann es Schöneres geben“, freut sich Halberstadts Oberbürgermeister Daniel Szarata. Im November wird im Stadtrat der Erbbaupachtvertrag mit dem Landkreis behandelt.
In dem künftigen Schulgebäude in der Maxim-Gorki-Straße stehen auf drei Etagen rund 1 700 Quadratmeter zur Nutzung als Klassenräume, Lehrküche, Mehrzweckräume und Sanitärbereiche zur Verfügung. Geplant ist in ein Anbau im Hofbereich mit ebenerdigem Foyer. Außerdem verfügt das Grundstück über eine großzügige Außenanlage. Es ist rund 300 Meter fußläufig von der Reinhard-Lakomy-Schule in der Juri-Gagarin-Straße entfernt.
Hintergrund
Seit Jahren wird die Situation auch durch das Landesschulamt bemängelt. Es wurde zusätzlich ein Petitionsausschuss einberufen. Bis zum Juli 2027 liegt die Genehmigung zur Fortführung der befristeten Außenstellen vom Landesschulamt vor. Um den steigenden Bedarf zu decken, wurden Räume in
benachbarten Schulen hergerichtet, zunächst sechs Klassenräume in der Förderschule Albert-Schweitzer, später noch zwei Räume in der Sekundarschule „Spiegel“, wo nachträglich Küchen installiert und zusätzlich eine Trainingswohnung angemietet wurde. Allerdings sind die befristeten Außenstellen mittelfristig keine Lösung.
Der Landkreis Harz hatte vier Lösungen erarbeitet. Diese reichen von einem Anbau, über die Nutzung des Gymnasiums Thale als Außenstelle, die Nutzung und Sanierung bestehender Gebäude in der Umgebung bis zur Errichtung einer vierten Förderschule. Im Petitionsausschuss wurde auf der Sitzung im Frühjahr die Variante 3 favorisiert, also die Nutzung und Sanierung bestehender Gebäude in der Umgebung.
Foto: Landkreis Harz/ Pressestelle