Schulung „Sucht- Suchtentwicklung – Das Problem wahrnehmen und verstehen. Umgang mit Suchtmittelkonsum und Suchtgefährdung im sozialpädagogischen und niederschwelligem ehrenamtlichen Kontext“

Organisiert durch die Koordinierungsstelle Migration und Ehrenamt fand am 08.05.2025 eine Schulung zum Thema „Sucht- Suchtentwicklung – Das Problem wahrnehmen und verstehen. Umgang mit Suchtmittelkonsum und Suchtgefährdung im sozialpädagogischen und niederschwelligem ehrenamtlichen Kontext“ in der Kreisverwaltung in Halberstadt statt.

Das Schulungsangebot richtete sich an die vom Landkreis einberufenen Integrationslotsen, um ihnen eine fachlich fundierte Anleitung für ihre Arbeit mit der betreuten Klientel zu bieten. Die Integrationslotsen übernehmen dabei häufig eine Schlüsselrolle als erste Ansprechpartner und kontinuierliche Begleiter im Alltag. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, müssen sie in der Lage sein, Suchtproblematiken frühzeitig zu erkennen, angemessen zu reagieren und passgenaue Hilfsangebote zu entwickeln. Die umfassende Schulung stellte sicher, dass die Integrationslotsen über das notwendige Fachwissen verfügen, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Sucht, individueller Persönlichkeit und sozialem Umfeld zu verstehen und entsprechend professionell handeln zu können.

In der Schulung wurden Schwerpunkte, unter anderem Entstehungsbedingungen in der Suchtentwicklung, Verhaltensauffälligkeiten bei Suchtmittelkonsum, Handlungsempfehlungen bei Verdacht auf Suchtmittelkonsum sowie Tipps zur Gesprächsführung vermittelt.

Als Referent von der Psychosozialen-Suchtberatungsstelle Wernigerode der Diakonie-Krankenhaus Harz GmbH konnte Herr Thomas Leubner gewonnen werden. Er ist studierter Erziehungswissenschaftler/ Soziologe (B.A), Systemischer Berater, geprüfter MPU-Berater, Fachkraft für Suchtprävention und Referent für Betriebliche Suchthilfe. Die Schulung profitierte von seiner fachlichen Expertise, die einen intensiven und konstruktiven Austausch förderte.

Sucht stellt ein komplexes bio-psychosoziales Phänomen dar, das neben medizinischen und psychischen, vor allem soziale Dimensionen einschließt. Sie kann jeden Menschen treffen – unabhängig von Alter, Herkunft, sozialem Status oder Beruf. Ein offener Dialog über Sucht sowie eine erhöhte gesellschaftliche Aufmerksamkeit sind entscheidende Schutzfaktoren. Sie fördern Aufklärung und Prävention, stärken Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe, mindern Ausgrenzung und helfen, die negativen Auswirkungen von Sucht auf Betroffene und die Gesellschaft zu begrenzen.

Hintergrund

Aktuell gibt es 22 vom Landrat berufene Integrationslotsen. Diese unterstützen insbesondere die in Wohnungen untergebrachten Ausländer sowie sonstige drittstaatsangehörige Ausländer und EU-Bürger mit entsprechendem Unterstützungsbedarf bei der Orientierung in der neuen Umgebung und ermöglichen ihnen so eine schnellere Integration und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Seit 2016 beschäftigt der Landkreis Harz ehrenamtliche Integrationslotsen zur Unterstützung der hauptamtlichen Integrationsarbeit. Dies ist durch eine Förderung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt möglich, welche die ehrenamtliche Tätigkeit von Integrationslotsen auf kommunaler Ebene unterstützt.

Bürger, die sich für das Ehrenamt als Integrationslotse interessieren, erreichen die Koordinationsstelle für Migration und Ehrenamt per E-Mail an .

 

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