Sanierung der Kollyteiche im Huy hat begonnen
Die Kollyteiche im Huy werden vorübergehend einer Baustelle ähneln. Sie sollen durch Entschlammung und Entnahme der Gehölze sowie von Teilen der Seggenrieder ökologisch wieder aufgewertet werden. Lange Trockenheitsphasen sowie die zunehmende Verlandung und Verbuschung haben diesen wichtigen Lebensraum für viele seltene und streng geschützte Arten über die Jahre zunehmend entwertet. So war dort einst eine große Population des seltenen und streng geschützten Kammmolches zu Hause. Dazu kamen verschiedene seltene Libellenarten mit speziellen Ansprüchen an ihren Lebensraum, wie die Grüne Mosaikjungfer, die Glänzende Binsenjungfer oder die Große Moosjungfer. Die Kollyteiche stellen damit das bedeutendste Libellenhabitat im FFH-Gebiet Huy dar. Auch für Fledermäuse spielen sie als Jagdhabitat eine große Rolle.
Die Kollyteiche sind eines der wenigen ausdauernden Gewässer im Huy. Sie sind sogenannte Himmelsteiche; werden also ausschließlich aus Regenwasser gespeist. Hervorgegangen sind sie einst aus Erdfällen. Doch nun ist der freie Wasserkörper weitgehend verschwunden und einer dichten feuchten Staudenflur und Weidengebüschen gewichen. Einige der vorgenannten Arten sind gar nicht mehr oder nur noch in kleiner Individuenzahl nachweisbar.
Um diesen wichtigen Lebensraum zu erhalten, wird jetzt eine naturschutzkonforme Pflege durchgeführt. Diese zielt auf den Erhalt einer typischen Gewässervegetation sowie der umgebenden Seggenriede bei Gewährleistung eines ausreichenden freien Wasserkörpers.
Am 6. Oktober hat der Landesforstbetrieb Oberharz in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Harz begonnen, einen der beiden Teiche mit technischem Gerät wieder instand zu setzen. Um den freien Wasserkörper wieder zu vergrößern, werden Schlamm und Biomasse entnommen. Gleichzeitig werden an den Ufern gezielt Gehölze entnommen. So soll sich die Besonnung der Wasserfläche für die Kammmolche erhöhen.
Der zweite Kollyteich bleibt zunächst unberührt von dieser Maßnahme. Er soll als Rückzugsort und als Quelle zur Wiederbesiedlung für Tiere und Pflanzen dienen.