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Landrat Balcerowski übergibt Rettungsdienst-Konzessionen für 2026 bis 2034

Der Landkreis Harz hat die Genehmigungen zur Erbringung von Rettungsdienstleistungen neu vergeben. In Wernigerode übergab Landrat Thomas Balcerowski die Genehmigungsbescheide an die Rettungsgesellschaften bzw. -organisationen. Sie sind Grundlage für die Leistungserbringung des kreisweiten bodengebundenen Rettungsdienstes für die Zeit vom 1. Januar 2026 bis zum 31. Dezember 2034. Damit ist das mehrmonatige verwaltungsrechtliche Auswahlverfahren beendet, bei dem bis Mitte März Bewerbungen europaweit möglich waren.

Für dieses transparente, faire und diskriminierungsfreie Verfahren hatte der Kreistag Anfang Februar den Weg freigemacht und zeitgleich der vierten Satzung zur Änderung des Rettungsdienstbereichsplanes für den Landkreis Harz zugestimmt; die letzte Satzungsänderung war im März 2018. Im Vergleich zum bisher geltenden Rettungsdienstbereichsplan sind ab 1. Januar 2025 zur Einhaltung der Hilfsfristen an einigen Rettungswachen zusätzliche Rettungsmittel und weiteres Personal vorzuhalten.

„Sie stehen für eine verlässliche, flächendeckende Versorgung in hoher Qualität“, dankte Landrat Balcerowski bei der Übergabe der Konzessionen. Zudem könne sich der Landkreis Harz in Katastrophenfällen auf diese Anbieter auch in Zukunft verlassen. Die Vertragsdauer von neun Jahren sei ein Meilenstein. „Damit geben wir Ihnen Sicherheit sowohl bei Investitionen als auch bei der Personalplanung“, erklärte der Landrat. Schließlich sei der Rettungsdienst ein Kernbereich der Daseinsvorsorge, der funktionieren muss.

Die nach Losen aufgeteilten acht Rettungsdienstbereiche sind gemäß dem derzeit gültigen Rettungsdienstbereichsplan aufgeteilt. Die Ergebnisse im einzeln:

Los 1: Standort Wernigerode II an DRK Kreisverband Wernigerode e.V.
Los 2: Standort Halberstadt II an DRK Rettungsdienst Halberstadt gGmbH
Los 3: Standort Osterwieck an DRK Rettungsdienst Halberstadt gGmbH
Los 4: Standort Eilenstedt an DRK Rettungsdienst Halberstadt gGmbH
Los 5: Standort Quedlinburg an Malteser Hilfsdienst gGmbH
Los 6: Standort Ballenstedt an Malteser Hilfsdienst gGmbH
Los 7: Standort Harzgerode an Malteser Hilfsdienst gGmbH
Los 8: Standort Thale an ASB Regionalverband Altkreis Quedlinburg e.V.

Das rund einstündige Gespräch mit Landrat Thomas Balcerowski bestimmten Themen wie Personalsuche, die die Hilfsorganisationen etwa bei der Gewinnung von Notfallsanitätern unisono vor große Schwierigkeiten stellt. Deren Ausbildung ist von der Politik aktuell reglementiert. Es müsse in Zukunft gelingen, diesen Gesundheitsberuf stärker als bisher als attraktiven Beruf deutlich sichtbarer zu machen. Außerdem sei es notwendig, auspendelnde Notfallsanitäter für eine Rückkehr in den Landkreis Harz zu begeistern.

Mit dem jetzt abgeschlossenen Verfahren hätten die vertraglich gebundenen Hilfsorganisationen – dazu gehören der DRK Kreisverband Wernigerode e.V. die DRK Rettungsdienst Halberstadt gGmbH, die Malteser Hilfsdienst gGmbH sowie der ASB Regionalverband Altkreis Quedlinburg e.V. – ausreichend Vorlauf, um Technik und Fahrzeuge vorzubereiten. Das bestätigte etwa der Malteser Hilfsdienst, der für rund 1,5 Millionen Euro neue Fahrzeuge anschafft und in Ballenstedt ein Katschutz-Zentrum aufbauen will. Um den Dienst sicherzustellen, seien zudem zehn neue Mitarbeiter notwendig.

Und Michael Hermert bestätigt: „Wir haben 750 000 Euro für drei neue Autos ausgegeben, damit wir am 1. Januar pünktlich loslegen können.“ Zudem komme es 2026 zu einer Vorhalteerweiterung für den Rettungsdienst und den qualifizierten Krankentransport. „Das bedeutet, dass wir für unsere ASB-Rettungswache ein zusätzliches Fahrzeug (KTW) beschaffen, welches ab dem 1. Januar wochentags von 8 Uhr bis 16 Uhr qualifizierte Krankentransportfahrten durchführen wird“, sagt der Geschäftsführer beim ASB-Rettungsdienst in Thale.

Hintergrund

Der Landkreis Harz ist Träger des Rettungsdienstes. Die Ausschreibungsunterlagen wurden am 10.02.2025 auf der Plattform „Deutsche eVergabe“ veröffentlicht.

Die Vergabe der Rettungsdienstkonzessionen war aufgrund des Auslaufens der 2018 erteilten Genehmigungen zur Durchführung des bodengebundenen Rettungsdienstes zum 31. Dezember 2025 notwendig.

Die Eignung der Bieter wurde anhand von Nachweisen zu deren persönlicher Lage – Zuverlässigkeit wirtschaftlicher und finanzieller Leistungsfähigkeit sowie technischer und beruflicher Leistungsfähigkeit überprüft. Die Auswahl unter den Angeboten erfolgte anhand der Kriterien Leistungspreis und Qualität, wobei der Leistungspreis zu 40 Prozent und die Qualität zu 60 Prozent berücksichtigt wurden.

Sechs Rettungsdienstorganisationen hatten sich mit Angeboten beteiligt. Für fünf Standort – Osterwieck, Quedlinburg, Ballenstedt, Harzgerode und Thale – gab es jeweils nur einen Bieter. Für die Standorte Wernigerode II, Halberstadt II sowie Eilenstedt gab es jeweils zwei Bieter.