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Landrat Balcerowski: „Wirtschaft und Verwaltung müssen die Herausforderungen gemeinsam angehen!“

Die Krise auf dem Arbeitsmarkt mit steigenden Firmeninsolvenzen, immer weniger offenen Stellen und sinkenden Neueinstellungen war zu Wochenbeginn Thema auf dem 4. „Sommerfest der Harzer Wirtschaft“ in Blankenburg. Die steigende Arbeitslosigkeit von aktuell kreisweit 5,9 Prozent (Mai 2024: 5,2 Prozent) belastet die Stimmung der Harzer Wirtschaft, erklärte Landrat Thomas Balcerowski. „Wir kennen die Probleme und suchen nach Lösungen. Deshalb müssen wir gemeinsam die Herausforderungen angehen und etwa den Wandel in der Automobilindustrie durch neue Industrien kompensieren“, unterstrich er im Barockgarten in Blankenburg. Der Landrat rief die Städte und Gemeinden auf, bei den Bemühungen um industrielle Neuansiedlungen nicht nachzulassen. „Durch das Ausweisen neuer, großer Gewerbeflächen können Sie deutliche Signale an ansiedlungsinteressierte Unternehmen senden“, sagte er. „So wird der Landkreis Harz Schritt für Schritt ein noch attraktiverer Wirtschaftsstandort und Lebensmittelpunkt der Beschäftigten.“

Landrat Balcerowski erinnerte aber auch an die jüngsten positiven Wirtschaftsnachrichten aus dem Landkreis Harz. So hat im Frühjahr die Tonfunk-Gruppe mit einer Investition von rund zwölf Millionen Euro ein neues Produktions- und Verwaltungsgebäude in Ermsleben eingeweiht und das Schweizer Familienunternehmen SIGA mit dem Bau eines hochmodernen Produktionswerks in Halberstadt  begonnen, in das 40 Millionen Euro investiert werden. 70 zukunftsorientierte Arbeitsplätze entstehen dort. Schon jetzt freue er sich auf den 10. Juli, so Balcerowski. „Dann nimmt zwei Jahre nach der offiziellen Grundsteinlegung der neue Logistikstandort von Daimler Truck, das Global Parts Center in Halberstadt, stufenweise als Herzstück für die weltweite Ersatzteilversorgung von Mercedes-Benz Trucks seinen Betrieb auf.

385 Unternehmer folgten der gemeinsamen Einladung des Landkreises Harz, der Stadt Blankenburg, der Industrie- und Handelskammer Magdeburg und der Handwerkskammer. Das „Sommerfest der Harzer Wirtschaft“ verwandelte den bezaubernden Blankenburger Barockgarten in einen Hotspot für Unternehmergeist und Networking. „Auch bei der vierten Auflage der Veranstaltung geht es erneut darum, die regionale Wirtschaft zu stärken, lokale Unternehmen zu unterstützen und gemeinsam den Landkreis Harz als Region weiter voranzubringen“, unterstrich Landrat Thomas Balcerowski. Mit der Veranstaltung habe sich Blankenburg als wirtschaftlicher und Feiermittelpunkt etabliert, konstatierte der Landrat. Der neue Teilnehmerrekord ist ein Beleg: „Die Harzer Wirtschaft hat großes Interesse am gemeinsamen Austausch.“

Die Digitalisierung, der Klimaschutz und die Nachfolgereglungen gehören im Harzer Handwerk zum Tagesgeschäft. Der Wandel sei in allen Bereichen der Wirtschaftsmacht von nebenan präsent, bestätigte Andreas Dieckmann. So müssten sich die oftmals traditionsreichen rund 2 100 Unternehmen etwa auf neue Berufsbilder der 137 Lehrberufe im Handwerk einstellen. Zur Wahrheit einer alternden Gesellschaft gehöre im Handwerk dazu, „dass wir ohne Zuwanderung nicht auskommen“, hob der Präsident der Handwerkskammer Magdeburg hervor. Schließlich ist das Handwerk ein tragender und unverzichtbarer Bestandteil der Wirtschaft.

Der Vizepräsident der IHK Magdeburg, Thomas Kempf adressierte die Wünsche der Industrie- und Handelskammer an die Politik. „Wir brauchen verlässliche Bedingungen, zu denen neben bezahlbarer Energie auch der Abbau von Bildungsrückständen der Schulabgänger gehört.“

Diese Forderungen nahm Sven Schulze direkt nach Magdeburg. Der Wirtschaftsminister hob in der Diskussion hervor, dass das Land Sachsen-Anhalt zur Erleichterung von klein- und mittelständischen Unternehmen das Vergabegesetz auf neue Füße gestellt habe. Diese Entbürokratisierung werde die Entscheidungen der Kommunen bei Vergaben in Zukunft deutlich beschleunigen.

Überhaupt sei Zeit im Wettkampf der Länder und Kommunen ein entscheidendes Kriterium. „Wir können schneller sein als andere Bundesländer“, versprach Schulze. Das Erfolgsgeheimnis des Landkreises Harz sei simpel: „Bei der wirtschaftlichen Transformation können sich die Unternehmen auf eine schnell agierende und entscheidende Kreisverwaltung in Halberstadt verlassen“, lobte Sven Schulze. Nicht zuletzt deshalb sei der Landkreis Harz mit seinen rund 5 300 Unternehmen das Rückgrat der Wirtschaft im Land.“, unterstrich Wirtschaftsminister Sven Schulze.

Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt dankte ausdrücklich den Unternehmern aus der Region für ihr jahrelanges unternehmerisches Handeln in Handwerk, Industrie, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen im Landkreis Harz. Breithaupt weiß auch: „Die Kommunen müssen alteingesessene Unternehmen begleiten und gemeinsam nach Wegen suchen, wie es in der nächsten Generationen weitergeht.“ Es sei extrem wichtig, dass Unternehmen erhalten und zudem zukunftsfähig aus- oder umgebaut werden.

Das „Sommerfest der Harzer Wirtschaft“ war im 200. Jahr des Bestehens der Industrie- und  Handelskammer Magdeburg die Kulisse für eine besondere Ehrung. Thomas Kempf überreichte deren höchste Auszeichnung – die Goldene Ehrennadel – an Ekkehard Heilemann. „Er trat 1990 im Zuge der Reprivatisierung des „VEB Ballenstedter Feinkost“ in die neu firmierte „Alwin Keunecke GmbH“ ein“, erinnerte Kempf in der Laudatio. 1996 wurde der neue Betrieb in Badeborn eingeweiht und Ekkehard Heilemann übernahm als Urenkel des Firmengründers die Geschäftsführung des Familienunternehmens in vierter Generation. „Seitdem hat er das Unternehmen am Standort Badeborn ständig modernisiert und das Produktsortiment den veränderten Marktbedingungen angepasst.“ Zu den ersten Gratulanten zählten Landrat Thomas Balcerowski und Wirtschaftsminister Sven Schulze.

Foto: Landkreis Harz/ Pressestelle