enna-App—für eine digitale Familie
Oma Lieselotte lebt allein, seit ihr Mann vor einigen Jahren verstorben ist. Sie hat eine große Familie und freut sich wenn alle gemeinsam zusammen kommen. Doch die Gespräche mit der Familie sind leider viel zu schnell vorbei. Der Rest der Familie nutzt Smartphone, Tablet und Computer. Durch die Möglichkeit der Videotelefonie, Text- und Bildnachrichten ist ihre Familie immer auf dem neuesten Stand- außer Lieselotte. Das macht sie traurig und unzufrieden. Die Nutzung von klassischen Smartphones oder Tablets ist ihr zu kompliziert. Auch die Näherbringungsversuche durch die Familie ändern nichts daran. Aber eines ist klar: Oma Lieselotte will in jedem Fall „Digital“ sein. Ihr Enkelsohn Jakob stellt sich der Herausforderung und erkennt die große Bedeutsamkeit, die hinter ihrem Wunsch steht.
Die Entstehung der ersten „Oma PCs“
Das war 2016. Damals, also vor fast 6 Jahren, verbrachte Jakob gerade sein letztes Semester an der Universität Köln. Als Mechatroniker und leidenschaftlicher Bastler versuchte er eine Möglichkeit zu schaffen, mit der Lieselotte ebenfalls Zugang zu digitalen Fotos und Videos aus der Familie bekommen könnte. Nach vielem Überlegen, allein oder gemeinsam mit Kommilitonen und Mitbewohnern, war dann Anfang 2017 der erste Prototyp geboren.
Eine Taste für jedes Familienmitglied – die Idee wurde schnell verworfen. (Quelle: enna intern)
Lieselotte war begeistert und konnte das System problemlos bedienen. Schnell wollten dann auch andere Familienmitglieder mitmachen, daher war die zweite Version des ersten Prototypens offener gestaltet. Diese hatte dann nur noch fünf bzw. drei Tasten.
2017: Der Prototyp 2.0, noch mit schickem Pappkarton-Flair. (Quelle: enna intern)
Die „Oma PCs“ stießen auf allgemeine Begeisterung, nicht nur in der eigenen Familie, auch bei Freunden und Bekannten. Die „Oma PCs“ waren übersichtlich und leicht bedienbar. Erste Aufträge wurden angefragt. Aufgrund der immer stärkeren Nachfrage wurde aus dem Familienprojekt ein eigenes kleines Start-up, bestehend aus mehreren Freunden.
Dass ein besserer Name als “Oma-PC” für das Produkt her musste, war ebenfalls klar.
Das Münchener Start-up nennt sich heute „enna“.
Sie sehen es als ihre Mission, den digitalen Graben in unserer Gesellschaft zu überbrücken und einen Beitrag zu leisten, hin zu mehr digitaler Teilhabe in allen Altersschichten.
„enna“- der einfache Zugang zu digitalen Diensten
Unser Alltag wird zunehmend digitaler, es gehört zur Normalität. „Enna“ ermöglicht Senior*innen und Menschen mit Behinderung, die Teilhabe an der digitalen Welt.
Neben leicht verständlichen Bedienungsanleitungen und persönlichen Begleitangeboten bietet „enna“ vor allem mehr Benutzerfreundlichkeit durch leichtere Bedienoberflächen. Durch die Nutzung des „enna“- Dock wird die Bedienung des Tablets übersichtlicher.
Das haptische Bedienkonzept der „enna“- Cards greift für ältere Menschen gewohnte Muster auf. Mit „enna“- Cards werden digitale Inhalte für alle zugänglich – ganz ohne Touchdisplay oder Navigation. Jede „enna“- Card steht für eine eindeutige Aktion, die durch das Auflegen auf der „enna“- Dock sofort ausgeführt wird. Egal ob Videoanruf, YouTube-Videos, Fotoalbum, Podcast oder Wetterbericht – die Möglichkeiten sind nahezu unendlich. Mit der „enna“- App gestalten Angehörige, Bezugspersonen und Freunde das digitale Zuhause. Es entsteht ein persönlicher Familienfeed, in dem man informiert und miteinander verbunden ist.
Niederschwellige digitale Angebote, wie „enna“, werden in einer immer digitaler werdenden Welt noch bedeutsamer. Neben niederschwelligen Zugängen durch einfache Bedienung oder Sprachsteuerung, gibt es zusätzlich Begleitangebote wie das Projekt „Digitaler Engel“, gefördert durch das Bundesseniorenministerium oder den „Digital Kompass“. Dort gibt es kostenfreie Informationen, Beratung und Angebote, rund um das Thema Internet.
Wir alle, sollten dafür sorgen, dass kein Mensch digital abgehängt wird und so die Teilhabe für jeden von uns, auch digital gewährleistet ist.
Wir finden, die Familiengeschichte von Oma Lieselotte ist ein tolles Beispiel und ein Schritt in die richtige Richtung.
Text in einfacher Sprache:
"enna" ist eine App.
Sie hilft älteren Menschen mit ihren Angehörigen zu sprechen.
Sie sprechen mit ihrer Familie digital.
Digital bedeutet:
etwas über den Computer oder über das Handy machen.
Die App ist einfach erklärt.
Quellen
https://enna.care